Historischer Rückblick 1931 - 1944
1931
Die im Januar 1931 abgehaltene Winterfeier im "Grünen Winkel" hatte einen sehr guten Besuch aufzuweisen. Auch der "Blau-Weiß-Maskenball" erfreute sich eines starken Besuchs und der Kassier war in bester Laune anzutreffen. Die Generalversammlung brachte etwas Unruhe in das Vereinsgeschehen. 1. Vorstand Albert Batzler stellte sein Amt zur Verfügung und man konnte erkennen, dass Kräfte am Werke waren, die die uneigennützige vereinsfördernde Arbeit der Vorstandschaft sabotierten. Albert Batzler konnte sich nicht entschließen, eine Wiederwahl anzunehmen, auch dann nicht, als die Versammlung ihm in geheimer Abstimmung nahezu einstimmig das Vertrauen ausgesprochen hatte. Da die übrigen Vorstandsmitglieder sich mit ihrem 1.Vorstand solidarisch erklärten, wurde die Vorstandswahl zurückgestellt.
1932
Nachdem in verschiedenen Vorstandssitzungen die Auseinandersetzung innerhalb des Vereins eine Klärung brachte, fand im März 1932 eine Generalversammlung statt. Vorstand Albert Batzler leitete die Versammlung, gab einen kurzen Rückblick und gab zu verstehen, dass verschiedene Vorstandsmitglieder nicht mehr geneigt seien, weiter ein Amt auszuführen. Unter diesen Umständen war auch Albert Batzler nicht mehr in der Lage, sein Amt weiter zu führen. Erst durch die Bereitschaft einiger Mitglieder, ihm hilfreich zur Seite zu stehen, ließ er sich wieder zur Wahl stellen, aus der er als einstimmig wieder gewählter 1. Vorstand hervorging. Das Ergebnis der Neuwahl war:
1. Vorstand Albert Batzler, 2. Vorstand Karl Schrapp, Schriftführer Hermann Heiler, Kassier Albert Odenwald.
In diese Zeit fiel auch die Einzäunung des Sportplatzes mit einer Bretterwand und die Erstellung eines Umkleideraumes. An Kosten entstanden dem Verein damals etwa 3.000,- Mark.
Im Laufe des Jahres trat Schriftführer Hermann Heiler von seinem Amt zurück; Mitglied Erwin Kuchler übernahm in dankenswerter Weise diese Arbeit. Am Gründungstag des Vereins, dem 5. September, fand die Einweihung des neu hergerichteten Platzes statt. Für ein von Gastwirt Theodor Breitenberger dem Verein gewährtes größeres Darlehen, übernahm die Vorstandschaft die Bürgschaft.
1933
Das Jahr 1933 brachte auch unserem Verein im Zuge des politischen Geschehens die Gleichschaltung. Zum 30. Mai 1933 wurde eine Generalversammlung einberufen. Vorstand Albert Batzler eröffnete die Versammlung, gab Rückblick und Rechenschaft für das verflossene Vereinsjahr. Auch der Kassenbericht fiel zufriedenstellend aus, zumal sich gezeigt hatte, dass durch die Einzäunung des Sportplatzes eine Mehreinnahme von etwa 50 Prozent Eintrittsgelder zu verzeichnen war. Im Zuge der durchgeführten Neuwahl durch einen anwesenden Vertreter der damaligen NSDAP erbrachte folgenden neuen Vorstand:
1. Vorstand Hans Diefenbacher, dessen Stellvertreter Albert Odenwald, Schriftführer Ernst Herd, Kassier Albert Batzler, Beiräte Gustav Heft, Albert Johann Odenwald, Max Neudold.
1934
Die im April durchgeführte Generalversammlung wies einen schlechten Besuch auf. In Abwesenheit des 1. und 2. Vorstandes eröffnete Kassier Albert Batzler die Versammlung, erledigte in rascher Folge die Tagesordnung, gab eine kurze Übersicht über das Vereinsjahr, den Kassenbericht, der eine gesunde Bilanz aufwies, trotzdem ein beträchtlicher Betrag an vorhandenen Schulden abgetragen werden konnte. Die Gesamtvorstandschaft wurde entlastet, die Prüfung hatte keinerlei Beanstandungen ergeben. Zum neuen "Führer" des Vereins wurde Obersturmbannführer Obrecht ernannt, der folgende Mitarbeiter bestimmte: Stellvertreter Jakob Trauth, Kassier Albert Batzler, erster Schriftführer Erwin Kuchler, zweiter Schriftführer Ludwig Pfeiffer, Beiräte: Bürgermeister Kirchgeßner, Ratschreiber Max Neudold, Gustav Heft und Ernst Herd, Spielleiter: Hermann Trauth, Jugendleiter Karl Schrapp und Hans Kruse.
Anlässlich des 25jährigen Bestehens des Vereins wurde wegen eines Freundschaftsspiels mit einem Saarverein verhandelt, um damit die Verbundenheit des Reiches gegenüber dem abgetrennten Saargebiet zu bekunden. Das an Pfingsten durchgeführte Freundschaftsspiel führte gleichzeitig zu einer machtvollen Kundgebung für das Saarland. Das Spiel selbst wurde von unserer 1. Mannschaft mit 4:0 Toren gewonnen. Der 1. Vorstand Obrecht legte nach der Saarkundgebung sein Amt als Vereinsführer infolge Arbeitsüberhäufung nieder. An seine Stelle wurde in einer Mitgliederversammlung mit großer Mehrheit wieder Albert Batzler zum Vorstand gewählt, während Alfons Böllinger das Amt des Kassiers übernahm.
Einen schweren Verlust erlitt unser Verein durch das im besten Mannesalter verstorbenen treue Mitglied Josef Trauth. Die zum Andenken des Verstorbenen am 2. September 1934 durchgeführten Josef-Trauth-Gedächtnis-Spiele wurden von den Vereinen aus Kirrlach, Oberhausen, Wiesental und unserem Verein bestritten. Sieger dieser Gedächtnisspiele blieb der FV Wiesental, der im Endspiel unsere Vereinsmannschaft in letzter Minute mit 1:0 bezwang. Im Laufe des Jahres legte auch der 1. Vorstand Albert Batzler aus beruflichen Gründen sein Amt nieder, da er nach Karlsruhe übersiedelte. An seine Stelle trat Hans Kruse. Bei der Verabschiedung in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde Vorstand Albert Batzler für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenmitglied ernannt.
1935-1936
Die Vereinsjahre 1935 und 1936 waren mit sportlichen Veranstaltungen, Verbandsspielen, Winterfeiern und Blau-Weiß-Maskenbällen ausgefüllt. Die in den Versammlungen gefassten Beschlüsse wiesen keine großen Veränderungen in der Vorstandschaft auf. Lediglich Mitglied Saier wurde als neuer Spielleiter bestimmt.
1937-1938
Glaubte man, dass die Stabilität bezüglich der amtierenden Personen in den einzelnen Organen der Vereine von Dauer sei, der musste feststellen, dass dies nicht der Fall war. Durch die Gleichschaltung der Vereine waren in der Vorstandschaft laufend personelle Veränderungen vorzunehmen. War im Jahre 1937 Willi Dicker zum 1. Vorstand nach Rücktritt von Hans Kruse gewählt worden, so wurde im Jahre 1938 das Mitglied Ernst Herd zum 1. Vorstand ernannt. Es ginge zu weit, an dieser Stelle die einzelnen Vorstandschaften mit ihren dauernden Veränderungen näher aufzuzeichnen. Bemerkenswert ist jedoch die Tatsche, dass der zum 1. Vorstand ernannte Ernst Herd noch im gleichen Jahr sein Amt wieder abgegeben hat. Alle diese Vorkommnisse waren die Zeichen jener Zeit, getragen von politischen Einflüssen und Einwirkungen.
1939-1944
Der im September 1939 erfolgte Kriegsausbruch unterband die zuvor erfolgreiche Vereinsarbeit und setzte allen geplanten Vorhaben ein Ende. Hermann Pfeiffer wurde 1. Vorstand, Erwin Kuchler Schriftführer und Alfons Böllinger Kassier. In den ersten Kriegsjahren konnter der Spielbetrieb noch durchgeführt werden. Durch die Einberufung vieler Mitglieder musste er jedoch immer mehr eingeschränkt werden. Auch die Vereinsvorstandschaft verlor an Stabilität, so dass infolge besonderer Schwierigkeiten der Spielbetrieb im Jahre 1942 ganz eingestellt werden musste. Zu diesem Zeitpunkt war bereits 1. Vorstand Hermann Pfeiffer zum Heeresdienst einberufen.