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Historischer Rückblick 1945 - 1960


 

1945

Der im Mai 1945 erfolgte Zusammenbruch des 3. Reiches bedeutete gleichzeitig das Ende des 2. Weltkrieges. Politisch wie wirtschaftlich lag alles am Boden und so auch die Vereinstätigkeit in Philippsburg . Ende Oktober 1945 fanden sich die alten Mitglieder Albert Batzler, Eduard Lang, Eduard Dörwang, Alfons Böllinger und Ludwig Herr zusammen, um den Verein wieder ins Leben zu rufen. Durch Fragebogen, die an die amerikanische Militärregierung in Bruchsal für diese alten Mitglieder eingereicht wurden, wurde durch diese Behörde - damalige Besatzungsmacht - eine Mitgliederversammlung genehmigt, die daraufhin einberufen wurde. In dieser Versammlung wurden folgende Männer in den Vorstand berufen:
1. Vorstand Albert Batzler, Stellvertreter Eduard Lang, Schriftführer Eduard Dörwang, Kassier Alfons Böllinger und Jugendleiter Ludwig Herr.
Diese Männer wurden nach Überprüfung durch die amerikanische Militärregierung in ihren Ämtern bestätigt. Dies hatte zur Folge, dass der Verein wieder neu erstehen und der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden konnte.

1946

Vor Aufnahme des Spielbetriebes musste die Sportplatzanlage generalüberholt werden, da diese durch die Kriegsereignisse übel zugerichtet worden war: das Clubhaus samt der Brettereinzäunung waren verschwunden. Wie viel Mühe und Schweiß hatte es gekostet, bis das im Jahre 1924 in Betrieb genommene Sportfeld an der Waghäusler Straße den Anforderungen eines Fußballplatzes entsprach. Sportgeräte waren so gut wie keine mehr vorhanden. Es wurde gehandelt und gefuggert, bis auch diese Dinge wieder notdürftig beschafft waren, um den so sehnlich erwünschten Sportbetrieb wieder aufnehmen zu können. Im Juni 1946 wurde das erste Sportfest ausgetragen, das eine gute Besetzung aufweisen konnte. Wie nach dem 1. Weltkrieg, so war auch nach diesem 2. Weltkrieg keinerlei Vereinsvermögen mehr vorhanden, so dass man nur hoffen konnte, durch dieses Sportfest zu einem finanziellen Erfolg zu kommen. Leider blieb es auch in dieser Richtung nur bei der Hoffnung. In dankenswerter Weise sprangen zu dieser Zeit alte verdiente Mitglieder ein in der Erwartung, dem größten Notstand abzuhelfen. Diesem Vorhaben war voller Erfolg beschieden. Die erste Generalversammlung bestätigte die alte Vorstandschaft in ihren Ämtern. Wir nahmen spielerisch in der Verbandsrunde in der Kreisklasse B mit unserer 1. Mannschaft teil. Wieder einmal hatte die gesamte Vorstandschaft, an der Spitze 1. Vorstand Albert Batzler, ihre Ämter zur Verfügung gestellt, weil infolge verschiedener Vorkommnisse beim Verbandsspiel Philippsburg - Ubstadt unser Verein mit einer längeren Platzsperre belegt wurde, die schwere wirtschaftliche und finanzielle Folgen unserem Verein einbrachte.

1947

Die notwendig gewordene Generalversammlung infolge des Rücktritts der gesamten Vorstandschaft wählte folgende Männer in die einzelnen Ämter:
1. Vorstand Eduard Lang, Stellvertreter Wolfram Werle, Schriftführer Erwin Kuchler, Kassier Eduard Gilliar, Pressewart Anton Arnet.
Ein Gnadengesuch bei der Verbandsbehörde über die im Jahre 1946 ausgesprochene Platzsperre hatte den gewünschten Erfolg und wurde aufgehoben. Maskenball, Sportfest und Weihnachtsfeier waren die herausragendsten Ereignisse dieses Vereinsjahres.

1948

Das Jahr 1948 brachte einige bedeutsame Ereignisse:
1. Die Vorstandschaft von 1947 wurde in allen ihren Ämtern bestätigt.
2. In verschiedenen Sitzungen wurde der Bau eines neuen Clubhauses diskutiert. An dieser Stelle soll herausgestellt werden, dass Mitglied Adolf Walther als Inhaber der Steinwerke Philippsburg sich in dankenswerter Weise bereit fand, das hierzu notwendige Material zum Bau des neuen Clubhauses durch eine großzügige Stiftung dem Verein kostenlos zur Verfügung zu stellen.
3. Mitglied Adolf Weber wurde beauftragt, einen Pachtvertrag auszuarbeiten, um in der Lage zu sein, mit der Stadt Philippsburg als Grundstückseigentümerin einen neuen Pachtvertrag abzuschließen. Dieser Pachtvertrag fand die Zustimmung der Mitglieder und führte zum Abschluss mit der Stadt Philippsburg.
4. Mitglied Adolf Weber wurde weiter beauftragt, eine neue Vereinssatzung auszuarbeiten. Nach Vorliegen des Satzungsentwurfs wurde dieser gut geheißen. Aufgrund eines Beschlusses der Mitgliederversammlung unter Einreichung der Satzung beim Vereinsregister des Amtsgerichts Philippsburg die Eintragung unseres Vereins als e.V. vollzogen. Damit war ein gewaltiger Schritt getan.
5. Da in der Verbandsrunde der FC Östringen und unsere Mannschaft als Zweitplazierte in der B-Klasse punktgleich standen, musste ein Entscheidungsspiel zwecks Aufstieg in die A-Klasse durchgeführt werden. Dieses Entscheidungsspiel fand auf neutralem Platz in Kirrlach statt und wurde von unserer 1. Mannschaft mit 1:0 gewonnen. Damit war auch in spielerischer Hinsicht der erhoffte Erfolg erreicht.

1949

1. Mannschaft 1949

Mannschaft 1949

Von links nach rechts: H. Pfeiffer, Vorstand: Herr, Bischoff, Lang, Hechler, Gilliar B., Dörwang, Belz, Riehl, A. Batzler, SpA.-Vorsitzender A. Heft, Stellvertreter. Knieend: Gilliar W., Jene, Zieger. Weitere Spieler der 1. Mannschaft: Dirks, Raab, Kneisl, Gilliar E.

Die Generalversammlung im Jahre 1949 brachte hinsichtlich der Besetzung der Vorstandschaft wiederum wesentliche Veränderungen. Gewählt wurden:
1. Vorstand Hermann Pfeiffer, 2. Vorstand Friedrich Erb, Kassier Eduard Gilliar, Schriftführer Erwin Kuchler. Beiräte: Adolf Walther, Adolf Weber, Hermann Heiler, Eduard Dörwang, Jugendleiter: Willi Hedfeld, Pressewart: Anton Arnet, Spielausschuss: August Heft, O. Odenwald, A. Stäudlin, A. Dahm.
Die Ausrichtung des 40jährigen Bestehens des Vereins anlässlich einer beabsichtigten Vereinsfeier wurde dem neugewählten Vorstand übertragen. Mitglieder des Festausschusses waren: A. Batzler, K. Schrapp, H. Schäfer, A. J. Odenwald.
Das Fest fand vom 6. bis zum 14. August statt. In dieser Sportwoche wurden zwei Turniere, das Festbankett , u.a. mehr durchgeführt. Außer zahlreichen Vereinen von nach und fern kam auch ein Auswahlspiel zweier A-Klasse-Mannschaften zum Austrag. Die Gestaltung der Festschrift übernahm der Pressewart Anton Arnet. Das Fest selbst nahm in allen Teilen einen glänzenden Verlauf. Leider mussten die Arbeiten des bereits begonnenen neuen Clubhauses infolge Ausbleibens bestimmt zugesagter finanzieller Mittel eingestellt werden, so dass zum Jubiläum das neue Clubhaus nicht zur Vollendung gelangen konnte. Trotz aller Schwierigkeiten konnten noch im Jahre 1949 die Grundsteinlegung des Clubhauses vollzogen werden. In Anwesenheit des Herrn Bürgermeisters, der Gemeinderäte, der Vorstandschaft, der Aktivität und der Passivität wurde dieser feierliche Akt vollzogen und dürfte den Teilnehmern für ihr ganzes Leben im Gedächtnis sein. Ein entsprechendes Protokoll wurde der Grundsteinlegung beigegeben und eine weitere Ausfertigung im Protokollbuch eingeheftet.

1950

Mit Hochdruck wurde im Jahre 1950 mit der Fertigstellung des Clubhauses gearbeitet. Die Einweihung konnte im Juni vorgenommen werden. Für den sportlichen Rahmen stellte sich in anerkennenswerter Weise der FV 1912 Wiesental mit sämtlichen Mannschaften zur Verfügung. Das Landratsamt Bruchsal erteilte dem Verein die Konzession zur Führung eines Wirtschaftsbetriebes. 1. Vereinswirt war Mitglied Adolf Pfeiffer. Die alte Vorstandschaft blieb in ihren Ämtern, lediglich das Mitglied Adolf Klambeck übernahm den Posten des Spielausschussvorsitzenden.

1951-1952

Einen großen Verlust verzeichnete das Jahr 1951 mit dem Tode unseres früheren, vielmaligen Vorstandes Hans Schmitt, der immer eingesprungen war, wenn die Not am größten war; ebenso mit dem Tode unseres Mitgliedes Wilhelm Diefenbacher, der ein eifriger Gönner des Vereins war. Die folgende Generalversammlung brachte keine Veränderung in der Vorstandschaft. Das Amt eines Trainers aller Mannschaften übernahm der neue Übungsleiter Noack. Da der Turnverein Philippsburg nun auch dem Fußballsport huldigte und das Handballspiel aufgegeben hatte, war die Berufung von Noack als Spielleiter von besonderer Bedeutung. Das zeigte sich schon beim Sportfest, das einen guten Besuch aufwies und dem Verein sichtbare finanzielle Vorteile einbrachte. Zu vermerken wäre noch, dass auf Veranlassung von Bürgermeister Odenwald im Frühjahr 1952 Besprechungen über einen Zusammenschluss des Turnvereins Philippsburg mit unserem Fußballverein in Erwägung gezogen wurde, um aus beiden Vereinen einen Großverein entstehen zu lassen. Nach Aussprache beider Vereine unter Vorsitz von Bürgermeister Odenwald wurde dieser Antrag von unserem Verein abgelehnt, da keine tragbaren sportlichen Momente eines Zusammenschlusses erkennbar waren.

1953

Sämtliche Mannschaften zeigten im Jahre 1953 trotz Ausscheidens von Trainer Noack unter der neuen Leitung von Trainer H. Mayer schöne sportliche Erfolge. Die 1. Mannschaft belegte in der A-Klasse den 2. Platz, die 2. Mannschaft den 3. Platz und die im Laufe des Jahres aufgestellte Reserve-Mannschaft, die in der Verbandsrunde in der B-Klasse mit dem Turnverein Philippsburg, jedoch außer Konkurrenz spielte, ebenfalls den 2. Platz. Vorstand Pfeiffer gedachte der im abgelaufenen Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder, unter anderem unseres ehemaligen Vorstandes Hans Kruse und des Mitbegründers unseres Vereins Oskar Reichenstein.

1954

In diesem Jahr wurde die Erweiterung des Clubhauses vollzogen. Neuer Kantinenpächter wurde das Mitglied Friedrich Grieser. Die Sportplatzanlage erhielt durch die Anbringung einer Umzäunung mit Eisenrohren ein neues Gesicht.

1955

Es wurde erstmals innerhalb des Kreises eine Kreispokalrunde ausgetragen. Die Spiele wurden in verschiedenen Gruppen ausgeführt: Unsere 1. Mannschaft wurde Gruppensieger und erhielt vom Kreis einen Fußball als Lohn. Die Inneneinrichtung des Clubhausanbaues wurde einer gründlichen Renovierung unterzogen. In der Generalversammlung wurde die gesamte Vorstandschaft wiedergewählt. An Stelle von Trainer Mayer übernahm Trainer L. Brandenburger diesen Posten. Eine nochmalige Anregung von Bürgermeister Odenwald brachte in einer einberufenen Zusammenkunft zwischen dem Turnverein und unserem Verein keine Annäherung. Im Interesse der Sache erklärten sich jedoch die Delegierten unseres Vereins, Vorstand Hermann Pfeiffer und Ehrenmitglied Albert Batzler, bereit sich nochmals zu einer Aussprache zu treffen. Es wurde vereinbart, dass beide Vereine in getrennten Generalversammlungen ihre Bereitschaft für den Zusammenschluss zu einem Großverein unter dem Namen "Sportverein Philippsburg e.V." erklären. Die Abstimmungsergebnisse in den Generalversammlungen beider Vereine waren positiv, so dass der Weg zur Schaffung eines Großvereins frei war. Die Gründungsversammlung wurde am 8.10.1955 durchgeführt. An Sportarten sollten betrieben werden: Fußball, Turnen und Leichtathletik. Zur Führung des neugegründeten Großvereins wurden folgende Mitglieder als verantwortliche Männer in die einzelnen Organe berufen:
1. Vorstand Hermann Pfeiffer, 2. Vorstand Fritz Belz, Schriftführer Erwin Kuchler und Willi Rausch, Kassier Herbert Pfeiffer, Spielstatistik Erhard Gilliar, Spielausschuss für Fußball: P. Maas, Fr. Schrapp, E. Hahn; Sportausschuss für Turnen: E. Belle, E. Mayer, H. Belle; Sparte Leichtathletik: E. Futterer.
Als Beiräte wurden berufen: A. Batzler, A. Böllinger, H. Heiler, E. Belle, O. Doll, W. Wunsch.
Als Jugendleiter wurden Fr. Erb und Fr. Hummel bestellt.
Bürgermeister Rudolf Odenwald wurde in Anbetracht seiner Verdienste um das Zustandekommen dieses Großvereins, der immerhin eine Mitgliederstärke von etwa fünfhundert erreicht hatte, zum 1. Präsidenten dieses Großvereins gewählt.

1956

Nachdem der Zusammenschluss zwischen Turnverein und Fußballverein zum Sportverein vollzogen war, wurde in der Generalversammlung folgende Änderung in der Vorstandschaft vollzogen: Vorstand Hermann Pfeiffer lehnte aus beruflichen Gründen eine Wiederwahl ab. An seine Stelle wurde Willi Rausch zum Vorstand gewählt. Für Fritz Belz wurde Erich Hahn 2. Vorstand, den Spielausschussvorsitzenden übernahm Eugen Mayer und zum Jugendleiter wurde Friedrich Erb gewählt. Einen sportlichen Erfolg zeigte das Jahr 1956. Was zu Beginn der Verbandsspiele niemand zu hoffen glaubte, wurde zur Wahrheit. Die 1. Mannschaft wurde A-Klassen-Meister und stieg damit in die II. Amateurliga auf. Diese Meisterschaft wurde gebührend gefeiert.

1957

Trotz der Zugehörigkeit der 1. Mannschaft zur II. Amateurliga mit erfreulichen Erfolgen auf dem Spielfeld, brachte die Generalversammlung entgegen aller Hoffnungen umwälzende Veränderungen in den einzelnen Organen. Der bisherige Vorstand Willi Rausch lehnte eine Wiederwahl ab. Nach heftig geführten Debatten erklärte sich Ehrenmitglied Albert Batzler bereit, in die Bresche zu springen und das Amt des Vorstandsvorsitzenden für eine Jahr zu übernehmen: das Amt des stellvertretenden Vorsitzenden übernahm Hermann Pfeiffer. Hauptanliegen war die Herrichtung des Sportplatzes für die neue Verbandsrunde. Sportfest und Weihnachtsfeier beschlossen das Sportjahr.
Am Ende der Verbandsrunde belegte unsere 1. Fußballmannschaft einen guten Mittelplatz.

1958

Ein vom Turnkreis ausgeschriebenes Kinder-Turnfest wurde der Turnabteilung des Sportvereins übertragen und brachte dem Verein schöne Erfolge. Die Leitung der Turnabteilung lag in Händen der Mitglieder Fritz und Otto Hummel. Die Generalversammlung des Jahres 1958 wählte Erwin Kuchler zum 1. Vorstand. Zum Schriftführer bestimmte die Generalversammlung das Mitglied Heinz Dörr.

1959

Mit dem Ablauf des Vereinsjahres 1959 konnte man zufrieden sein. Alles hat mitgearbeitet und man war stolz auf das Erreichte. Trotzdem gab es Differenzen innerhalb des Vereins, die auch auf die Aktivität übergriffen und soweit führten, dass im Verbandsjahr 1959/60 die 1. Mannschaft von der II. Amateurliga wieder in die A-Klasse absteigen musste.

1960

Dieser Schmerz war bald überwunden; denn die Verbandsspiele 1960/61 erbrachten wiederum den Aufstieg in die II. Amateurliga. Meisterschaftsfeier und Ehrungen der Aktiven und einiger Mitglieder beschlossen dieses Jahr.
In diesem Jahr verstarb nach schwerer Krankheit der 1. Präsident des Sportvereins, Herr Bürgermeister Rudolf Odenwald. Für den Verein und alle, die ihn kannten, war es ein großer Verlust. Eine ansehnliche Trauergemeinde erwies dem Verstorbenen das letzte Geleit.

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